Nach 28 Seemeilen von Rotoava im Norden kommend, suchten wir uns einen Platz zwischen den zahlreichen Bommies (Korallenstöcken) zum Ankern. Die fünf ausgelegten Bojen waren alle belegt. Weitere vier Yachten ankerten in Bojenfeldnähe. Links von dem kleinen Resort „Aito Paradise“ fanden wir einen Sandspot für unseren Kobra – Anker. Um die umliegenden Korallen nicht zu beschädigen binden wir in Abständen von etwa 10 Metern Fender ein. Dadurch schwebt die Kette über den Korallen.
In trauriger Sichtweite, eine im Dezember 2021 gestrandete Stahl – Ketsch, dessen Eigner sie wieder flott machen möchte. Ursache war angeblich ein gebrochenes Kettenglied bei anlandigem Starkwind aus Nordwesten. Hoffentlich gelingt ihm dies an diesem abgelegen Ort.
Grund hierher zu kommen ist für die meisten Segler der attraktive Südpass, in dem sich eine besonders große Anzahl an Haien tummelt. Großteils Schwarzspitzenriffhaie, Graue Riffhaie, vereinzelt Weißspitzenriffhaie. Ganz besonders beim Vollmond im Juni. Da sollen sich bis zu 900 Haie hier aufhalten um beim Laichen der Zackenbarsche zuzuschlagen.
Es gibt dann nämlich hunderte dieser Barsche hier, die ein Festmahl für die Haie darstellen. Eine sehr empfehlenswerte Dokumentation findet man auf Youtube. „700 Haie in der Nacht“, oder auch der Vorgänger „Rendezvous der Zackenbarsche“. Unglaubliche Aufnahmen, vor allem nachts, beim Jagen und Fressen der Haie, die Taucher mittendrin.
Aber auch als Nichttaucher lohnt es sich, im Pass zu schnorcheln. Dies taten wir heute wieder einmal. Mit dem Dinghy ging es bei niedriger Tide und danach einlaufendem Wasser raus aus dem Pass, ab ins Wasser und mit dem Dinghy im Schlepptau den Pass durch. Belohnt wurden wir von einem großen Napoleonfisch, der keine Scheu bei Annäherung zeigt und einem etwas frechen Weißspitzenriffhai, der Lambrini fast angestupst hat.